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   Am 23.Januar 2024 verstarb Melanie.

  1972 erschien ihr Album „Stoneground Words“.

Am 20. September 2022 gab sie ein Konzert in Kerkrade (NL), auf dem sie noch ziemlich fit wirkte und nachher sehr nett und fleißig Platten signierte.

 

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Ein Jahr der Jubiläen: 50 Jahre 1972, ein halbes Jahrhundert.

Warum Jubiläen, warum Erinnerungskultur? Sie geben Anlass zu der Frage: Welche Herkunft braucht unsere Zukunft? Wie viel 1972 braucht die Pop-Musik der Gegenwart? Dieser Seite gibt vielleicht ein paar Antworten.

Das Jahr 1972 endet am 24. März 1973

Am 24. März 1973 endet das lange PINK-FLOYD-Jahr 1972. Es begann am 1. Januar 1972. Die Band traf sich in der St. Augustine’s Road in Camden, in der Wohnung von Nick Mason. Roger Waters entfaltet seine Idee eines Konzept-Albums, das die Verdunkelung der Seelen zum Ausdruck bringen soll, die uns bedrohenden Ängste, unsere unbewusste, dunkle Seite. Es gebe für ihn nur einen Titel für dieses Album: Dark Side of the Moon.

Die anstehende Tour beginnt am 20. Januar in Brighton und endet sechs Wochen später in vier aufeinander folgende Konzerte im Londoner Rainbow Theatre, in denen erstmalig ein Live-Quadro-Sound eingesetzt wurde, der nie gehörte Klangerlebnisse hervorruft. Schon am Anfang des Jahres 1972 präsentiert PINK FLOYD das Material des Albums, häufig auch schon in der späteren Reihenfolge auf der Platte.

Es gibt aber ein Problem: Der von Waters gewünschte Titel ist besetzt und lockt zum Kauf einer anderen Platte, der von MEDICINE HEAD. Geradezu manisch ist Waters auf seine Titelidee fixiert. Wider aller ökonomischer Vernunft warten PINK FLOYD ein ganzes Jahr auf ihren Titel, bis sie es wagen, ihn für ihre Scheibe benutzten zu können, ohne mit MEDICINE HEAD verwechselt zu werden. Sie akzeptieren die zahlreichen Bootlegs ihres Programms. Eine Raubpressung tritt so professionell auf, dass sie für ein offizielles Album gehalten wird. Sie verkauft sich über 100.000 Mal.

Pink Floyd, The Dark Side of the Moon (73)

Erst am 24. März 1973 erscheint die Platte Dark Side of the Moon. Es sollte eine der erfolgreichsten Platten aller Zeiten werden, 724 Wochen in den US-Charts verweilen und über 30 Millionen Mal verkauft werden. Damit endet 1972, ein bedeutendes Jahr der Pop-Geschichte, spektakulär.

Roger Waters reflektiert viel später die Tat von 1972 in einem dunklen Wort: „Der Erfolg von Dark side of the moon war das Ende. Das Ende des Weges.“

Den Beitrag zum Cover auf dem Kanal Cover `72 finden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=PLK1x2J83ww

30. Dezember 1972: Der Schmetterlings-Effekt

Am 30.12. hält der Meteorologe Edward Lorenz auf der Jahreskonferenz der American Association of the Advancment of Science in Washington einen Vortrag, der ihm sein Kollege Philip Merilees formuliert hatte. Am Ende dieses Jahres 1972 vermacht er der Welt den Schmetterlingseffekt.
Seine Frage „Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?“ ist zu einem allegorischen Mythos geworden, der nach einer euphorischen Epoche des Optimismus ahnt, dass es eine dunkle Seite des Fortschritts gibt. Lorenz‘ Vortrag kann auch als ein metaphorischer Kippmoment der modernen Geschichte verstanden werden. Er bringt auf den Begriff, was die Popmusik des Jahres ahnt, es sind Butterfly Days (MCBRIDE).

Bis Mai war DANIEL GERARDs Hit Butterfly in den Charts, das Label Elektra hat sich einen Schmetterling als Logo ausgesucht.

Schmetterlings-Effekte schmücken Cover des Jahres: GYPSY, CHRIS BRAUN BAND, ABACUS, THE SIEGEL SCHWALL BAND, MCBRIDE, VICTOR JARA.

14. Dezember 1972: Lunar eclipse

Am 14.12., 5:40 Uhr Weltzeit, verlässt mit Eugene Cerom der bis heute letzte Mensch den Mond. Eine Epoche endet mit seinem frommen Wunsch „with peace and hope for all mankind“.

Apollo 17 war die letzte bemannte Mondmission, die so spektakulär 1969 begann: Höhepunkt und Wendepunkt zugleich einer Faszination für den Mond. Die Jahrtausende alten Fantasien und Mythen um unseren nächsten Himmelskörper wurden in dieser kurzen Zeit gründlich entzaubert. Der mondsüchtige Mensch ist geheilt, wenn ein Astronaut seine Fußspuren im Staub des Trabanten hinterlässt. Schlagartig verwandelt sich Begeisterung in Gleichgültigkeit.

Aufstieg und Niedergang der Mondmission verläuft in einer bemerkenswerten Analogie zum Traum der Popmusik. Die Idee der 60er Jahre, mit Musik die Utopie von peace and hope for all mankind zu verwirklichen, gelangt 1972 zu einem Höhepunkt und Wendepunkt.

Der Mond ist eine Leitmetapher für die Pop-Musik im Jahr 1972, die spürt, dass es nie besseren Pop gab und dass er nun in einen großen Niedergang kippt. Ab jetzt schaut man auf die Dark Side of the Moon (MEDICINE HEAD, PINK FLOYD). Der Moon Song (GIPSY LOVE, AMERICA) hat nun die Bad Side of the Moon (APRIL WINE) im Visier, das Moonlight (JULIE FELIX) ist nur noch Midnight Moonshine (COCHISE), die Pink Moon-Melancholie (NICK DRAKE) verwandelt den Moonshine (BERT JANSCH) in einen dunklen Moon Shadow (LABELLE). Die Zeit des Mondes ist vorbei, Moon Hang Low (INCEDIBLE STRING BAND); es geht Down with the Moon (SPONTANEOUS COMBUSTION).

1972 ist ein Wendejahr, Raumfahrt und Popmusik stürzen hier Hand in Hand von einem großen Höhepunkt in ungeahnte Niederungen: schade eigentlich.

 

29. November 1972: Katschi-Razzia

Am 29.11.72 stürmt ein Kommando der Polizei eine 8-Zimmer-Wohnung am Tempelhofer Ufer 32 in Berlin. Gerade lagern Pakete mit Spielzeug-Katapulten aus Plastik in der Wohnung. Vom Balkon aus hat Andy mit einem Katapult einen Stein in die Scheibe der Nachbarin geschleudert und festgestellt, dass man mit dieser Spielzeug-Waffe tatsächlich eine Scheibe zu Bruch schlagen kann. Dabei wollte er nur das Plastikteil testen, das als Beigabe zu der aktuellen Platte Keine Macht für Niemand dienen solle und gerade aus Hongkong eingetroffen war.

Die konfiszierte Plastik-Waffe

Die Nachbarin benachrichtigt die Polizei. Dort hat man nur auf einen Anlass gewartet, gegen die politisch verdächtige Wohnung vorzugehen. Immerhin wohnen dort wechselhaft verdächtige Elemente, Mitglieder der politisch aktiven Band TON STEINE SCHERBEN und zuvor der untergetauchte Terrorist Holger Meins. Ein Razzia-Kommando ist schnell da, durchkämmt die Wohnung und sammelt immerhin gut 6000 Katschis ein. Die anwesenden elf jungen Männer und zwei Frauen werden zur Feststellung der Personalien zum Polizeirevier mitgenommen.

Anarchie mit der Plastik-Waffe

Die Polizei hat nicht ganz Unrecht. Tatsächlich bestehen Verbindungen zu terroristischen Kreisen. Der Gast an der Querflöte, Jörg Schlotterer, trifft sich schon mal mit Raspe, Meins und Baader, der sich von den Scherben dann auch „mal ein zünftiges Lied für die RAF“ wünscht. Mit der Doppel-LP im Papp-Schuber und ihrem beauftragten Titelsong ist Baader aber gar nicht zufrieden und bewertet die Songs als „Blödsinn, irrelevant und für den antiimperialistischen Kampf unbrauchbar„Die Band kokettiert mit einer klammheimlichen Sympathie für die Der-Kampf-geht-weiter-Romantik. Auf der Bühne rocken sie vor einem Banner mit dem Büchner-Zitat: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“. Zwischen den Songs gibt es für das Publikum gratis ein paar kernige Sprüche aus der Mao-Fibel. Die Plastik-Beigabe im Pappschuber der Platte entfällt.

2. November 1972:  Saturn-LP

Am 2. November 1972 eröffnet Saturn in Köln eine die Schallplattenabteilung mit Discountpreisen.

 

10 Jahre später feiert sich Saturn mit einer Jubiläums-LP.

Friedrich Wilhelm Waffenschmidt hatte zwar schon 1961 den ersten Saturn-Markt eröffnet, der aber erst seit 1969 der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Bis zu diesem denkwürdigen Tag im November 72, einer Zeitenwende im Schallplatten-Markt, galt wie bei Büchern eine Preisbindung (22 Mark für eine LP) – allerdings nur durch ein inoffizielles Kartell. Schon an 30. Juni 1966 hatte der Bundesgerichtshof die Preisbindung von Schallplatten für unzulässig erklärt. Die großen Konzerne taten aber klammheimlich so, als gelte die Preisbindung nach wie vor. Erst ein Rechtsstreit um viel günstigere, importierte Platten aus Frankreich sorgte für eine Wende.

Saturn hielt sich nicht an die mafiöse Vereinbarung und bot seit dem November 1972 Platten zu Dauertiefpreisen an. Bereits ein Jahr später war Saturn der umsatzstärkste Plattenhändler Deutschlands.

Der Preisverfall sorgte allerdings auch für einen enormen Qualitätsverlust des Vinyls. So flatterten die Dynaflex-Platten – in den USA seit Ende 1969 auf dem Markt – mit ihren 95 Gramm im Wind wie Hosen. Nach wenigen Umrundungen auf dem Plattenteller grub die Nadel tiefe und unüberhörbare Spuren in die Scheibe.

Wie gut, dass man nach 50 Jahren wieder zur 180g-Qualität zurückkehrt.

1. August 1972:  Nacktheit und Scham

Am 1. August 1972 erscheint die erste deutschsprachige Ausgabe des „Playboy“. Der Playboy bietet „alles, was Männern Spaß macht“, also vor allem Bilder nackter Frauen – nur nicht auf dem Cover der ersten Ausgabe. Hier sieht der Mann nur wenig Haut und bekommt seinen Spaß wohl nur, wenn er das Coverfoto imaginativ erweitert.

Auf Plattencovern des Jahres gibt es schon mehr nackte Haut als im Playboy. Scheinbar selbstbewusst profitieren die frühen 70er von den Kämpfen der 68er um eine sexuelle Selbstbestimmung und befreien sich von der Kleidung wie von anderen bürgerlichen Normen. Die 70er gelten gemeinhin als freizügig.

Und in der Tat, z.B. präsentiert die deutsch-italienische Band ANALOGY ihre völlig nackten Körper in archaischer Natur, die dann aber wohl eher in den Kontext einer erotikfreien FKK-Kultur gehören. Andere nackte Coverhaut bemüht sich dagegen sehr um Erotik, entweder verschwitzt, verklemmt oder assoziativ, aber immer unter dem Verdacht, weniger mit sexueller Befreiung als mit verkaufsfördernder Aufmerksamkeit zu tun zu haben.

Doch ist es aus heutiger Sicht nicht weit her mit der vermeintlichen Freizügigkeit. Nacktheit und Scham bilden nach wie vor gleichsam die zwei Seiten einer Schallplatte.

Private Parts werden nicht gezeigt, Schamteile schamhaft verdeckt. Hier fand die Körper-Revolution noch nicht statt. Das „solidarische Distinktionsgebot“, das Robert Pfaller in der Scham sieht (Zwei Enthüllungen über die Scham, 2022) funktioniert 1972 noch und gibt den selbst erklärten Revolutionären ihren Platz in der symbolischen Ordnung der Gesellschaft – irgendwie war es noch eine normale Zeit.

 

 

18. Juni 1972 Pop-Fußball

Am 18. Juni wird die Fußballmannschaft der BRD Europameister. Im Endspiel in Brüssel schlägt sie die Auswahl der Sowjetunion mit 3:0.

Diese Mannschaft gilt als die spielstärkste, spielfreudigste und eigenwilligste in der Geschichte des deutschen Fußballs. Schnell, vertikal und schön: Die französische Zeitung L‘ Equipe sieht hier den „Fußball 2000“ (Sie wusste noch nichts vom Rumpelfußball – Symptom Ramelow – im Jahr 2000) Für die Gazetto dello Sport müsste man es gegen diesen Fußball nur mit einem „Maschinengewehr“ versuchen.

Hier gab es noch Typen, Namen, mit denen man jederzeit irgendwelche Storys verbindet:

Maier, Beckenbauer, Höttges, Schwarzenbeck, Breitner, Uli Hoeneß, Netzer, Wimmer, Heynckes, Erwin Kremers, Müller.

Dass deutsche Fußballspieler auch Pop-Stars sein können, bewiesen sie erst zur WM 74 mit ihrem Song Fußball ist unser Leben. Sie kopieren damit eine in England schon länger gepflegte Tradition. 1972 erzielt der FC Chelsea einen kleinen Hit mit der Platte Blue Is the Colour. Der Titelsong erreichte Platz 5 in den Charts und wurde von vielen weiteren Vereinen adaptiert. Musikalisch verantwortlich für den Song war Daniel Boone, der mit Beautiful Sunday selbst einen großen Hit verbuchen konnte.

Die B-Seite der Single enthielt den Song All Sing Together. Er beschwört das, was dem FC Chelsea in einer äußerst erfolglosen Zeit abhanden gekommen war und was zum großen Thema des Jahres 1972 avancierte: Das Together!

 

1. Juni 1972  RAF Fronleichnam

Am Donnerstag, den 1. Juni – Fronleichnam – werden die RAF-Terroristen Andreas Baader, Holger Meins und Jan-Carl Raspe im Garagenhof eines Wohnblocks im Frankfurter Nordend gestellt und nach einer Schießerei, bei der Andreas Baader am linken Oberschenkel verletzt wird, von der Polizei verhaftet.

Das Grundstück wird von Beamten umstellt, die die Terroristen auffordern, sich zu ergeben. Ein Panzerfahrzeug versucht, das Garagentor einzudrücken. Explodierende Tränengaskörper zwingen die Gesuchten zum Fluchtversuch, ein Kugelhagel aus den Maschinenpistolen der Polizei treibt sie zurück. Baader wird getroffen und geht schreiend zu Boden. Nur Augenblicke später ergibt sich Holger Meins, der von den Kriminalbeamten fast vollständig entkleidet abgeführt wird.

Verdächtig erschienen die Terroristen den Anwohner einzig und allein durch deren schicke Autos: dem auberginefarbenen Porsche 911 Targa, einen Alfa Romero und vor allem Baaders exklusivstes Stück, dem luxuriösen Coupé Iso Rivolta 300.

TON STEINE SCHERBEN veröffentlichen 1972 ihr zweites Album Keine Macht für Niemand. In ihrer Berliner WG wohnt zu der Zeit auch Jörg Schlotterer, der mit seiner Querflöte die Band als Gast unterstützt. Schlotterer trifft sich schon mal mit Raspe, Meins und Baader, der sich von den Scherben dann auch „mal ein zünftiges Lied für die RAF“ wünscht. Mit der Doppel-LP im Papp-Schuber und ihrem beauftragten Titelsong ist Baader aber gar nicht zufrieden und bewertet die Songs als „Blödsinn, irrelevant und für den antiimperialistischen Kampf unbrauchbar“. Baader und die Scherben passen wohl doch nicht so gut zusammen.

 

27.5.1972 Space Experience

Am 27. Mai 1972 sendet das ZDF die erste Folge der Serie Raumschiff Enterprise. Im Gegensatz zu den USA, in denen die Serie Star Trek nach drei Jahren 1969 abgesetzt wurde, war sie in Deutschland überaus erfolgreich. Lag das vielleicht an der vermittelten Haltung?

Eine offene, liberale, humanistische, multikulturelle, anti-imperiale Zukunft war wohl etwas too much für die amerikanische Seele im Kalten Krieg, traf aber genau ein neues Bedürfnis nach Weltoffenheit in Deutschland. Die programmatische Eingangsformel bringt es auf den Punkt:

„Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

Was für das Raumschiff gilt, trifft gleichfalls die neue deutsche Popmusik. Sie erforscht neue musikalische Welten, saugt Einflüsse aus der ganzen Welt auf und eröffnet musikalische Galaxien, die deutsche Ohren nie zuvor gehört haben: Es sind unendliche Weiten. (Übrigens: Im amerikanischen Original ist der Weltraum dagegen the final frontier).

In England läuft die Serie seit dem Juli 1969. Der experimentierfreudige britische Jazzposaunist JOHN KEATING folgt musikalisch der utopischen Weltraumsehnsucht seiner Zeit und veröffentlicht 1972 die LP Space Experience mit Songs auf der Basis eines neuartigen Synthesizer-Sounds, so auch eine Version des Titelsongs der Serie Star Trek.

 

 

 

 

21.5.1972   Ödipus meets Christus!
Ein Kunstzerstörer philosophiert mit dem Hammer

Am 21. Mai, dem Pfingstsonntag, ist das Pontifikalamt mit Papst Paul VI. im Petersdom gerade beendet, als ein bärtiger Mann über die Absperrung zur Pietà in der ersten rechten Seitenkapelle klettert. Aus seinem Regenmantel zieht er einen Hammer und schlägt auf die ungeschützte Statue ein.

Mit dem Ruf „Jesus ist auferstanden! Ich bin Jesus!“ beschädigt er die Marienfigur mit sieben kräftigen Hieben. Dabei brach Marias linker Unterarm ab, landete auf dem Boden und zerbrach. Unter lautem Geschrei beschädigte er die Figur zudem im Gesicht, im Bereich des Nackens und ihres Schleiers. Erst danach kann ein Feuerwehrmann den Kunstzerstörer überwältigen.

Der Attentäter wollte der Mutter Gottes das Haupt abschlagen und mit diesem zerstörerischen Akt die Auferstehung des göttlichen Heilands feiern.

Laszlo Toth, ein Australier ungarischer Abstammung, war am Tag seines Attentates 33 Jahre alt. Heute bin ich 33 Jahre alt, das Alter, in dem Christus am Kreuze starb. Wenn ihr mich jetzt tötet, um so besser! Dann komme ich auf direktem Weg in den Himmel.“

Toth wird in die Psychiatrie eingewiesen und als paranoid-schizophren diagnostiziert. Psychologen erklären das Attentat als Reaktion des Sohnes auf die Mutter, die als Personifikation eines das Leben verneinenden Glaubens gesehen wird. Der Angriff des Täters auf die Marienfigur wird als ein Angriff auf die eigene Mutter gewertet. Die Marienfigur sei das vollkommene Substitut der Mutter. Laszlo Ödipus aka Christus tötet seine übermächtige Mutter. Er ist in der Tat einer der Motherfuckers, wie die deutsche Band XHOL ihre 72er LP betitelt.

Mütter sind 1972 ein Thema des Pop. Die Bands MOTHER NIGHT oder MOTHER‘S FINEST nehmen sie in ihren Namen auf. Andere machen sie zum LP-Titel: Mother Motor (BOBBY GOSH), Sylvia‘s Mother (DOKTOR HOOK), Mother Universe (WALLENSTEIN).

Die amerikanische Band BANG reflektiert auf ihrem 72er Album Mother die ambivalente Mutter-Beziehung in einer schockierenden (pubertären) Erkenntnis: Muttis liebevolle Fürsorge, ihr positives Weltbild sind eine große Lüge!

Mother, you’ve been good to me
Mother, kept me from what I shouldn’t see
Taught me life was sweet and grand
Told me goodness came from man
Mother, you lied to me
Oh you, you lied to me!

Michelangelos Pietà wurde schnell wieder zusammengeflickt. Ein Glaskäfig schützt seitdem die Mutter Gottes vor dem ödipalen Hammer. Auch im 72er Pop gibt es versöhnlichere (ver-sohn-liche) Töne. PAUL SIMON speist in einem New Yorker China-Restaurant. Ein Gericht mit Huhn und Ei trägt den Namen Mother and Child Reunion – so die Story zu seinem Song. Paul Simon ist der Anti-Laszlo-Christ: Schöner als die Mutter zu töten ist die Rückkehr in die Fruchtblase. Muttis Liebling muss sich nur etwas schüchtern unter seiner Kapuze verstecken. Auch RICKY SHANE verzweifelt am Anfang des Jahres noch überaus erfolgreich an seiner Mutterliebe, denn eine Reunion ist für ihn nicht mehr möglich: „Doch meine Arme bleiben leer. Zu spät!“

Ich sah das Leben und die Welt
Und plötzlich hab‘ ich festgestellt,
Wie sehr mir Deine Liebe fehlt,
Oh mamy, oh mama mama.
Oh mamy, oh mamy, mamy blue, oh mamy blue.
Oh mamy, oh mamy, mamy blue, oh mamy blue.
Oh mamy, oh mamy, mamy blue, oh mamy blue.
Oh mamy, oh mamy, mamy blue, oh mamy blue.

Wiedervereinigung statt Zerstörung: Auch nach 50 Jahren eine immer noch wahre und schöne Botschaft! (Wann ist nochmal Muttertag?)

15. Mai 1972: LED ZEPPELIN und die German Hair Force

Am 15. Mai 1972 hob das Verteidigungsministerium unter Helmut Schmidt den Haar-Erlass auf. Er galt ein gutes Jahr und wurde von Schmidt selbst im Februar 1971 eingeführt. Auch für die Staatsbürger in Uniform sollte gelten: Mehr Haar wagen. „Die Bundeswehr kann in ihrem Erscheinungsbild die Entwicklung des allgemeinen Geschmacks nicht unberücksichtigt lassen.“ Aber „Haare und Bart müssen sauber und gepflegt sein.“ Ein wahrhaft sozialdemokratischer Kompromiss.

Damit die langen Haare der Wehrpflichtigen unter den Helm passten und im Verteidigungsfall nicht die Sicht auf den Feind versperrten, wurden sie unter einem Haarnetz gebändigt: Geburtsstunde der German Hair Force.

Doch es gab ernsthafte Probleme. Staatssekretär Karl Wilhelm Berkhan berichtet im Bundestag: „Was mich besonders nachdenklich gemacht hat, war der erhöhte Krankheitsbefall durch nass gewordene Haare im Dienst.“ Man war besorgt und sah den „Abschreckungswert und damit den Friedensbeitrag der Truppe“ gefährdet, wie ein Brigadegeneral konstatierte. Nach gut einem Jahr war Schluss mit dem Langhaar-Krieger. Seit dem 15. Mai 1972 dürfen die Haare weder Uniform noch Hemdkragen berühren.

Drei Monate zuvor hat es Singapur kompromisslos vorgemacht.

Am 14. Februar des Jahres landet eine Boeing 720 aus London auf dem Singapore Changi Airport. In ihm sitzen vier berühmte junge Herren und die Schar ihrer Begleiter. LED ZEPPELIN sind auf dem Weg nach Australien, wo zwei Tage später ihre kurze Tour durch den fünften Kontinent beginnen. Auf dem Zwischenstopp wollten sie ihre Fans in Singapur mit einem Konzert beglücken.

LED ZEPPELIN werden auf dem Flughafen schon erwartet. Kurz nach der Landung betreten Beamte der Polizei das Flugzeug, um die Pässe der Fahrgäste zu kontrollieren. Die Musiker werden kurz und sachlich darüber aufgeklärt, dass Singapur Männern das öffentliche Zur-Schau-Stellen langer Haare nicht erlaubt.

Leider sind ihnen auch gerade die Haarnetze ausgegangen. Man hat aber gleich einen ortsansässigen Friseur mitgebracht, der das kleine Problem schnell lösen könne. Immerhin warten schon Tausende Fans auf das ausverkaufte Konzert. Die langhaarigen Engländer nehmen dieses großzügige Angebot nicht an. LED ZEPPELIN erhält keine Einreiseerlaubnis und darf das Flugzeug nicht verlassen. Nach kurzer Beratung entschließt sich die Band, zunächst die Heimreise nach London anzutreten, um dort die weiteren Schritte zu planen.

Die Tour durch Australien kann später wie geplant ablaufen, die Reise dorthin nimmt jedoch eine alternative Flugroute. Die gekauften Tickets können die Fans aus Singapur zurückgeben. LED ZEPPELIN wird Singapur seitdem meiden. In Australien kann die Band ihre beeindruckende Haarpracht in ganzer Größe und Breite entfalten: Hairway to Heaven.

Ob sich Helmut Schmidts Entscheidung im Mai 1972 von der Haarpolitik Singapurs hat motivieren lassen, bleibt ein historisches Rätsel.

Die deutsche Band EMERGENCY hält sich jedenfalls brav an die neue Regel: Die Haare des Soldaten im Wald enden exakt am Kragen der Uniform.

17. Februar 1972: Höhe- und Wendepunkte

Am 17. Februar 1972 rollt ein VW-Käfer 1302S in Hellblaumetallic vom Band in Wolfsburg. Auf seiner Heckscheibe steht: „Ich bin der Weltmeister“. Als das 15.007.032ste Fahrzeug übertrifft die Stückzahl des Käfers den bisherigen Rekord des Ford Modell T und ist das meistgebaute Auto der Welt.

Dieser Tag im Februar 1972 ist die Peripetie des Käfers, sein Höhepunkt und gleichzeitig der Beginn seines Endes.

Die Produktion des Käfers geht nach fast 30-jähriger Fertigung 1974 in Wolfsburg zu Ende, nach weiteren vier Jahren endete sie in Deutschland vollständig. Von da an wurde der Käfer nur noch in Brasilien, Südafrika und Mexiko gebaut.

I Can See Clearly Now“ war der größte Hit für JOHNNY NASH. In einer recht schlichten Wetter-Metaphorik (Regen – Sonne) erzählt der Song davon, wie jemand Hindernisse überwindet. Die dunklen Wolken klaren auf, ein Regenbogen kündigt das Ende der dunklen Wolken an. Das lyrische Ich erwartet hoffnungsvoll einen hellen Tag. Das Aufklaren des Wetters ist eine Aufklärung des blinden Geistes: I can see clearly now.

Das Cover des Hits in seiner Remix-Version von 1989 illustriert diese optimistische Aufklärung. Das Auto und seine Fahrerin blicken in die Ferne und erwarten eine fantastische Zukunft hinter dem Horizont.

Für den Käfer gibt es diese Zukunft nicht, JOHNNY NASH hat 1975 einer weiteren Hit in England, verschwindet dann aber aus dem Pop-Business, um später in den 2000er-Jahren alte Songs zu digitalisieren.

5. Februar 1972: Ride My Deutsche Bobby-Car

Am 5. Februar 1972 feiert auf der Nürnberger Spielwarenmesse eines der erfolgreichsten Spielzeuge aller Zeiten seine Geburtsstunde: Das Bobby-Car.

Der Diplom-Ingenieur Ernst A. Bettag hat 1954 als 24-Jähriger die Konkursmasse einer Metallspielwarenfabrik übernommen, aus der später die heutige BIG-Spielwarenfabrik hervorging. Den internationalen Markt im Blick nannte er sein Plastikauto aus Polyethylen-Granulat nicht Plastikauto, sondern mit dem Kunstwort Bobby-Car und beschrieb mit engl. bob = auf- und ab-wippen die Fahreigenschaften recht präzise. Seitdem ratterten 20 Millionen Bobby-Cars über die Straßen – mal gemütlich im Schritttempo der Eltern, mal im Geschwindigkeitsrekord von 119 Km/h. Auch die Schuhindustrie war begeistert, denn gebremst wird mit der Schuhsohle.

Auf ihrer LP „Piledriver“ aus dem Jahr 1972 setzen STATUS QUO diesem deutschen Auto ein Denkmal in dem Song „Paper Plane“, der aus diesem Grund ein recht großer Hit wurde und den Startschuss für den unverwechselbaren Sound der Band markierte.

Sie betonen die Relevanz des Themas:

Even so I really do care
Would you like to ride my Deutsche car?

Angeblich spielt dieser Vers auf einen Mercedes 600 an, den die Band damals nutzte. Aber das ist Quatsch und Internet-Fakenews. Tatsächlich bekunden die Jungs ihre Liebe zu dem deutschen Produkt mit dem englischen Namen: Bobby-Car. Auch der Titel der LP „Piledriver“ ist nicht etwa eine Anspielung auf einen Wrestlingmove oder eine Sex-Postion, sondern stellt in seiner technischen Bedeutung einer Ramme natürlich einen Bezug zu der wenig gefederten Straßenlage des Bobby-Car her. Zudem korrigieren STATUS QUO acht Jahre später die kolportierte Falschmeldung im Song „Drive my car“, indem sie darauf insistieren, spielende Jungs zu sein, die ihr Spielzeug tapfer vor weiblichen Ansprüchen verteidigen.

Ah ah ah ah, don’t drive my car
I’m just a boy, my favorite toy
And I’m telling you woman
Don’t push me too far
I’m telling you straight, don’t drive my car

Bobby-Car und Status Quo: ein großartiges popkulturelle Zusammentreffen: Ah ah ah ah.

28. Januar 1972:  Radikalenerlass

Am 28. Januar 1972 treffen die Regierungschefs der Länder unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Willy Brandt einen Beschluss, der als Extremistenbeschluss oder Radikalenerlass in die Geschichte eingegangen ist.

„Gehört ein Bewerber einer Organisation an, die verfassungsfeindliche Ziele verfolgt, so begründet diese Mitgliedschaft Zweifel daran, ob er jederzeit für die freiheitlich demokratische Grundordnung eintreten wird. Diese Zweifel rechtfertigen in der Regel eine Ablehnung des Anstellungsantrages.“

Heinz Kühn, SPD-Ministerpräsident von NRW, formuliert den Beschluss plakativer: „Ulrike Meinhof als Lehrerin oder Andreas Baader bei der Polizei geht nicht.“

Die Überwachungsmaschinerie läuft an: 3,5 Millionen Bewerber werden überprüft, ca. 1000 Verfahren enden mit einem „Berufsverbot“ (seitdem ein Lehnwort im Französischen). In den allermeisten Fällen trifft es Lehrer mit einem DKP-Parteibuch.

Willy Brandt, der 1969 noch „mehr Demokratie wagen“ will und „Toleranz“ als „Selbstbewusstsein“ seiner Regierung deklariert, sieht aber erst 1976 seinen Irrtum ein. CDU-Länder hielten an der Regelüberprüfung dennoch bis 1991 fest, und 1995 bezeichnet der Europäische Gerichtshof den Erlass aus dem Jahr 1972 als Menschenrechtsverletzung. Bis heute sind Betroffene des Berufsverbots nicht rehabilitiert. Eine hysterische Regierungspolitik hat es geschafft, viele junge Menschen von der Politik, ja sogar von der Demokratie zu entfremden: genau das Gegenteil der Intention.

1972 gibt es zahlreiche deutsche Bands mit politischem Anspruch. Kritisch, äußerst engagiert, zumeist ironisch und sarkastisch entlarven sie schlimme Missstände im gesellschaftlichen Zusammenleben. Eine erstaunliche Zeitgeist-Note: In den frühen 70ern glaubt man ernsthaft an die politische Kraft, an das gesellschaftsverändernde Potential der Pop-Musik – irgendwie süß!  Die Gruppe KOMKOL, Kommunikation und Kollektiv, tritt an, um „politisches Geschehen als Thema politischer Lieder“ zu behandeln, wie sie ihr Programm auf ihrer einzigen LP Index beschreiben. Der Song „Die Schule der Anpassung“ erzählt die Story eines linken Lehrers, der entlassen wird.

Die Schüler waren kritisch geschult
von ‘nem engagierten Lehrer
der hatte wahrscheinlich zu viel getan
das ist in Deutschland ein Fehler
[…]
Der Rektor, Mitglied der SPD
fällt die Entscheidung zuhaus
der linke Aufwiegler der muss weg
den Schülern treib ich die Demokratie aus.

 

EULENSPYGEL, ein weiteres Beispiel einer Band mit engagierten Texten, bringt die kritische Haltung gegen die Politik auf den Punkt und verpackt die Platte minimalisitisch in Wellpappe. Im Song Abfall von ihrer 72er LP Ausschuss heißt es:

Im Namen des Volkes: Halt die Schnauze!
Im Namen des Volkes: Du bist der letzte Dreck!

Doch für Leute wie dich gibt‘s Paragraphen
Hinein in den Abgrund, wohin du gehörst.

Es muss feste Spielregeln geben,
die Leute zu orientieren.

 

 

16. Januar 1972:  Fraulein Fraulein Fraulein

Am 16. Januar 1972 veröffentlichte das Bundesministerium des Innern (BMI) unter Leitung von Hans-Dietrich Genscher den Runderlass „Führung der Bezeichnung ‚Frau‘“. „Im behördlichen Sprachgebrauch ist daher für jede weibliche Erwachsene die Anrede ‚Frau‘ zu verwenden.“ Die sozial-liberale Bundesregierung streicht das Fräulein aus dem offiziellen Sprachschatz und verabschiedet sich vom Fräulein vom Amt oder auch dem Fräuleinwunder.

Ob Townes van Zandt diesen Runderlass gelesen hat? Der erfolglose Kritikerliebling rettet jedenfalls das Fraulein vor dem Verschwinden. Auf seinem Album aus dem Jahr 1972 mit dem selbstironischen Titel The Late Great Townes Van Zandt covert er damit einen Song von Lawton Williams, der erstmals 1957 mit Bobby Helms ein großer Erfolg wurde und zahlreiche weitere Coverversion hervorrief.

Der nach dem Krieg in Deutschland stationierte GI Bobby Herms besingt darin seine Liebe zu einem ‚Fräuleinwunder‘ – ein Begriff, der damals schon ironisch und anerkennend junge Nachkriegsfrauen feiert.

In a moment of glory

A face comes before me

The face of my pretty Fraulein

Fraulein, Fraulein

 

Einmal auf die Fraulein-Spur gesetzt, macht die Platte ganz deutsch weiter und belegt deutschen Senf mit assoziativen Fantasien: „That German mustard tween your jeans.“

Diese Songs wirken, am meisten auf den Sänger selbst. Kurz vor seinem frühen Tod lernt er während eines Konzert in Hanau am 15. November 1995 Claudia Winterer aus dem nahen Darmstadt kennen, führt mit ihr eine Fernbeziehung und erklärt, er wolle sein deutsches Fraulein heiraten. Dazu kommt es nicht, Townes van Zandts ruinierter Körper gibt am 1. Januar 1997 mit 52 Jahren auf.

Die deutschen Behörden beerdigen 1972 in einem wohlmeinenden Akt der Gendergerechtigkeit das Fräulein. Aber schon 10 Jahre später erlebt es eine fröhlich-ironische Wiedergeburt und feiert sich in der Neuen Deutschen Welle mit neuem Selbstbewusstsein als FRL. MENKE (Hohe Berge) – es wird nicht gecancelt.

1. Januar 1972

St. Augustine’s Road in Camden, London. Im Reihenhaus von Nick Mason treffen sich Dave Gilmour, Nick Mason, Rick Wright und Roger Waters, genannt PINK FLOYD, zu einem wegweisenden Meeting. Waters entfaltet seinen Kollegen das Konzept eines neuen Projekts. Es soll sich mit der Schattenseite der gefeierten Freiheit beschäftigen, mit den Zwängen und Ängsten, die sie so fertig machten. Ein neuer, nie gehörter Sound und eine tiefe Einsicht über den Wahnsinn der Welt. Waters will es nennen:

The Dark Side of the Moon.

Schon am 20. Januar beginnt eine Tour in Brighton, die das neue Konzept der Band dem gespannten Publikum vorstellt. Sie wird ein großartiger Erfolg. Sechs Wochen später gipfelt sie in vier aufeinander folgenden Konzerten im Londoner Rainbow Theatre, in denen erstmalig ein Live-Quadro-Sound eingesetzt wurde, der nie gehörte Klangerlebnisse hervorruft. Die LP Dark Side of the Moon sollte eine der erfolgreichsten Platten aller Zeiten werden, 724 Wochen in den US-Charts verweilen und über 30 Millionen Mal verkauft werden.

In der Tat, das Treffen am 1. Januar 1972 kann als ein historisches bezeichnet werden. Für Roger Waters, dem Initiator und Kopf der dunklen Mondseite, geht aber auch etwas zu Ende. Viel später reflektiert er die Tat von 1972 in einem dunklen Wort: „Der Erfolg von Dark side of the moon war das Ende. Das Ende des Weges.“