Blue Öyster Cult

Die Band BLUE OYSTER CULT erfindet auf ihrem Debüt-Album die Röck Döts.

Die us-amerikanische Band aus dem New Yorker Intellektuellenmilieu benennt sich 1970 nach einem Gedicht des Produzenten und Poeten Sandy Pearlman, aber erst zwei Jahre später folgt die kleine, aber bedeutende Namensänderung. Eine Besonderheit der deutschen Schriftsprache, die Umlaut-Punkte, erscheint den Studenten ausreichend, um die gewollte Assoziationskette: Ö – deutsch – Richard Wagner („Wägner“?) auszulösen, mit dem man gerne in Verbindung gebracht werden wollte. Vielleicht huldigt man aber auch dem weltweit bekannten „Löwenbräu“.

Jedenfalls schreibt die Band ab jetzt ihren Namen ganz speziell: BLUE ÖYSTER CULT

 

 

 

Seitdem wuchern die Röck Döts durch die Szene der sich satanisch gebenden Heavy Bands,

erfreuen sich jedoch auch in der Werbung großer Beliebtheit, die meint, dass das (böse) Deutsche in irgendeiner Weise verkaufsfördernd wirkt.

Lemmy Kilmister prallt am 19. Oktober 1975 unmittelbar auf das Ö, das er dann gerne mit nach Hause nimmt. Als einer der ersten Auftritte mit seiner neuen Band nach dem Rauswurf bei HAWKWIND zupft Lemmy an diesem Abend den Bass im Vorprogramm von B.Ö.C. Die Röck Döts erscheinen auch dem Engländern skurril, mysteriös und fremd genug, um die knappe Ressource Aufmerksamkeit anzuzapfen. Auf dem Cover der Debüt-Platte setzt er die metallenen Pünktchen auf den Namen seiner Band: MOTÖRHEAD. Lemmy, ausgewiesener Sammler von Militaria und Nazi-Equipment, begründet seine Entscheidung für zwei Punkte auf dem „o“ mit seiner sehr britischen Ästhetik: „weil es einfach böse aussieht“. Das bÖse wächst und gedeiht seit dem Januar 1972, als eine Platte mit dem titelgebenden Namen erscheint: BLUE ÖYSTER CULT.